Zwölftontechnik als neue Form von Tonalität
Die besondere, kombinatorische Anwendung der Zwölftonmethode im Exilschaffen des spanisch-englischen Komponisten und Schönbergschülers Roberto Gerhard (1896–1970) war verbunden mit einer lebensphilosophischen Lesart der Don Quixote-Figur. Über jene Lesart gibt Gerhards Ballett Don Quixote Aufschluss, das in den ersten Jahren des Exils entstand. In dessen Konzept spiegelt sich deutlich Gerhards eingehende Kenntnis der Schriften des spanischen Schriftstellers und Philosophen Miguel de Unamuno (1886–1936) und die von Unamuno thematisierte nationale Symbolik der Don Quixote-Figur.
Für diese Arbeit wurden die von Gerhard markierten und zitierten Textabschnitte aus Schriften Unamunos ausgewertet und zur Grundlage für die Untersuchungskategorie des 'quixotischen Code', in dessen Zentrum die spezifische Funktionsweise von Don Quixotes Rittertum-Wahn steht. Der Code ermöglicht es, eine gedankliche Struktur in Gerhards Rezeption unamunoscher Schriften zu finden, er macht lebensphilosophische Aspekte in Gerhards musiktheoretischer Tonalitäts- und Zwölftonreflexion sichtbar, und er erhellt das inhaltliche Konzept und die komplexen Verfahren der Reihenhandhabung in Gerhards Ballett.
Reihe | Archiv für Musikwissenschaft – Beihefte |
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Band | 76 |
ISBN | 978-3-515-11065-5 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2015 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 359 Seiten |
Abbildungen | zahlreiche Notenbeispiele |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |