Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus"
Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus"
Die pommersche Universität in Greifswald war in der Frühen Neuzeit weitgehend eigenfinanziert und selbstverwaltet. Die Verwaltung ihrer Finanzen oblag dem Professorenkollegium und einem akademischen Finanzverwalter, dem Procurator. Unter ihrer Leitung überstand die kleine und abgelegene Universität Kriege und Wirtschaftskrisen, meisterte fehlkalkulierte Großbauprojekte und setzte mit leeren Kassen landesherrliche Reformbestimmungen um. Wie gelang ihr das? Indem sie sich heillos verschuldete, sagten bereits einige Zeitgenossen und so auch die gängige Universitätshistoriographie. Indem sie sich geschickt des regionalen Kreditwesens bediente und gezielt ihre Position als sichere Anlagebank ausbaute, sagt Elisabeth Heigl.
Auf der Basis einer statistischen Auswertung zehntausender Seiten aus 240 Jahren Rechnungsbuchüberlieferung gründet Heigl erstmals eine Langzeituntersuchung von Funktionsweisen und Strategien einer korporativen Finanzverwaltung in der Frühen Neuzeit. Sie beschreibt ausführlich sowohl die allgemeine Finanzverwaltung als auch die ökonomischen Bereiche einer frühneuzeitlichen Universität: Personalbesoldung, Gebäudeerhalt und -bau, Stiftungs- und Stipendienverwaltung sowie ein regelrechtes akademisches Kapitalwesen.
"eindrucksvolle Studie"
Heiner Lück, Historische Zeitschrift 314, 2022/1
"[E]ine grundlegende, gründlich recherchierte, sehr gut argumentierte [...] Arbeit zur Finanzverwaltung der Universität."
Nils Jörn, Baltische Studien 107, 2021
"[D]ie Arbeit darf das Verdienst beanspruchen, den Blick auf die eminente Rolle der Universitäten als wirtschaftliche Akteure und die daraus resultierenden Funktionslogiken gelegt zu haben."
Bernhard Homa, IFB, Informationsmittel für Bibliotheken 29, 2021/3
Reihe | Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald |
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Band | 13 |
ISBN | 978-3-515-12860-5 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2021 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 520 Seiten |
Abbildungen | 15 s/w Abb., 26 s/w Tab., 41 Diagramme |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |