Stresserleben, Emotionen und Coping in Guangzhou, China
Stresserleben, Emotionen und Coping in Guangzhou, China
Die Dynamiken und Ausmaße der Urbanisierungsprozesse in China sind weltweit einmalig. In diesem Zusammenhang eröffnet die Analyse von Stresserleben, Emotionen, Coping und Resilienz ein vergleichsweise junges und bislang nur unzureichend bearbeitetes Forschungsfeld. Gleichzeitig fehlt es der gegenwärtigen Fachliteratur an einer geographisch-psychologischen Diskussion dieser vielschichtigen Konzepte unter Einbindung der Komponenten Mensch, Umwelt, Transaktion, Zeit, Wahrnehmung, Bewertung, Verhalten und Handeln.
Der vorliegende Band reflektiert diese Aspekte disziplinübergreifend und analysiert auf dieser Grundlage den Einfluss der Konstruktion des größten Bahnhofes Asiens auf die Mensch-Umwelt-Transaktionen (z. B. Landenteignung, potentielle Umsiedlung) der betroffenen Bevölkerung in Guangzhou, China, mittels geographischer und psychologischer Ansätze.
Vor allem die integrative Betrachtung von Personenmerkmalen (z. B. Optimismus, Kontrollüberzeugungen), intrapsychischen Copingformen (z. B. Abwärtsvergleichen, Verleugnen) und problem- und/oder emotionsfokussierten Copingfunktionen (z. B. Angstregulation) liefert einen Erklärungsbeitrag für die unterschiedlichen Facetten von Stresserleben, Copingeffektivität und Widerstandsfähigkeit.
Für ihren disziplinübergreifenden Ansatz erhielt Anna Lena Bercht den Hans Driesch Wissenschaftspreis 2013 sowie den Dalberg-Preis 2014.
"Insgesamt muss der Autorin bescheinigt werden, dass sie mehrere Aufgabenkomplexe angepackt und in hervorragender Weise gemeistert hat: [...] die Herleitung eines geeigneten Instrumentariums aus der Analyse eines neuformulierten interdisziplinären Ansatzes zwischen Humangeographie und Psychologie; [...] die Schaffung einer verständlichen Kommunikationsebene für die hier angesprochenen Disziplinen und der Anstoß eines unmissverständlichen Dialogs über Sprachgrenzen und kulturelle Grenzen hinweg."
Volker Kaminske, Geographica Helvetica 76, 2021
"Die Verknüpfung von geographischer und psychologischer Ausrichtung der Forschung ist zweifellos bereichernd. Bercht kann so nicht nur dokumentieren, wie sich Menschen im Rahmen von Mensch-Umwelt-Transaktionen anpassen oder nicht, sondern auch, was sie dabei denken, wie sie sich dabei fühlen und warum bestimmte Coping-Handlungen gelingen, während andere zum Scheitern verurteilt sind."
Martin Böke, Asien 135, 2015
"...der empirische Teil der Arbeit und die elaborierte methodische Zugangsweise [...] nötigen zu Respekt und Anerkennung der fachlichen Leistung der Autorin. [...] Die konzeptionellen und grundlagentheoretischen Überlegungen der Autorin und die detaillierte Darstellung und Aufbereitung bedeutsamer Elemente einer transaktionistischen Mensch-Umwelt-Theorie auf der Grundlage aktueller Ansätze der Psychologie machen den Band zu einer Fundgrube für jeden, der sich aus geographischer Perspektive mit Risiken- und Katastrophenforschung oder allgemeinen Fragen der Mensch-Umwelt-Beziehungen beschäftigt."
Peter Weichhart, Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft 156, 2014
"...ein gelungener und lesenswerter Auftakt dafür, wie fächerübergreifende Forschung systematisch gedacht werden kann, mit einer Fülle von Inspirationen und Beispielen für konkrete Umsetzungsmöglichkeiten."
Annette Hillers-Chen, Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie 59, 2015/1
The first half of the book offers an excellent literature review of person-environment relations, stress and coping [...], while the second half gives great insights into the lives of village residents amid globalization.
Tomoaki D. Imamichi, Emotion, Space and Society 24, 2017
Reihe | Megacities and Global Change / Megastädte und globaler Wandel |
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Band | 8 |
ISBN | 978-3-515-10403-6 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2013 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 445 Seiten |
Abbildungen | 92 s/w Abb., 6 s/w Tab. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |