Personen und „persona“ in den Epigrammen Martials
Walter Kißel untersucht zwei bisher nur unzureichend geprüfte Axiome der aktuellen Martialphilologie: Erstens sollen die Personen in Martials spöttischen Epigrammen unter beliebig austauschbaren Decknamen auftreten oder gar überhaupt nur erfunden sein. Aber verwendet Martial nicht vielleicht doch Klarnamen, die jeweils auf einen ganz bestimmten Zeitgenossen verweisen und letztlich dessen Identifikation durch den Leser erlauben? Zweitens sollen seine Ichaussagen einer persona zuzurechnen, die einschlägigen Epigramme somit als Rollengedichte aufzufassen sein. Oder will der Dichter mit seinen autobiographischen Aussagen (auch als Ehemann oder Anwalt) nicht möglicherweise doch ernst genommen und als Individuum eigenen Rechtes anerkannt werden?
Hinsichtlich dieser Fragen untersucht Kißel das Epigrammcorpus im Ganzen wie auch Martials programmatische Aussagen im Besonderen – und findet begründete und interpretationsrelevante Antworten, die auch zu einer Neubewertung einzelner Gedichte führen.
„Bei diesem Buch […] handelt es sich um eine nach allen Regeln philologischer Kunst und Redlichkeit und gleichwohl mit erkennbarem Herzblut verfasste Streitschrift […]. Dieser luziden und laboriosen Studie ist eine große Rezeption zu wünschen […]."
Michael Lobe, Forum Classicum 2023/2
„K[ißel], an expert in Roman satire and first-century literatur more generally, examines in this monograph two important points of discussion in scholarship on Martial that are interrelated: persons and peronsa in Martial’s epigrams."
Nina Mindt, The Classical Review 73,1 (2023)
Band | 132 |
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ISBN | 978-3-515-13136-0 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2022 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 233 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |