Peregrinatio Hungarica
Peregrinatio Hungarica
Die Universitäten und Hohen Schulen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation gehörten seit der Ausbreitung der Reformation zu den Bildungseinrichtungen, die von den Studenten aus Ungarn am meisten frequentiert wurden. Dabei bewegten sich Katholiken, Lutheraner und Calvinisten zunächst vorzugsweise im Raum ihres Bekenntnisses. Später strahlte dann die Anziehungskraft von Reformuniversitäten wie Göttingen und Berlin aus. Die geistige Entwicklung im multiethnischen und multikonfessionellen Ungarn partizipierte auf diese Weise in sehr hohem Maße an der deutschen Kultur und Wissenschaft.
Aus dem Inhalt:
Klaus von Trotha: Grenzenlos studieren. Auf dem Weg zum europäischen Hochschulraum
Márta Fata / Anton Schindling: Peregrinatio Hungarica. Studenten aus Ungarn an deutschen und österreichischen Hochschulen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert
Frühe Neuzeit:
Anton Schindling: Bildungsinstitutionen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation als Ziele der studentischen Migration. Wanderungen im Zeichen von Konfessionen und geistigen Strömungen
András Szabó: Die Universität Wittenberg als zentraler Studienort im 16. Jahrhundert
János Heltai: Die Heidelberger Peregrination calvinistischer Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen 1597–1621. Ihr Verlauf im Spiegel der Zahlen und ihre Auswirkung
Iulia Capros: Kaschauer Studenten an deutschen Universitäten vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis zur Gründung der Jesuitenakademie zu Kaschau im Jahr 1657
Wolfgang Mährle: Eingangstor ins Reich? Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen
an der Nürnberger Hochschule in Altdorf (1582–1799)
István Bitskey: Studenten aus den Ländern der Stephanskrone an katholischen Universitäten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation im 17. Jahrhundert
Matthias Asche: Studenten aus Ungarn und Siebenbügen an katholischen Universitäten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation im 18. Jahrhundert
Detlef Döring: Die Bedeutung Leipzigs für Studenten aus dem Königreich Ungarn im Rahmen der mitteldeutschen Universitätslandschaft im Zeitalter der Aufklärung
Katalin Gönczi: Juristischer Wissenstransfer von der Göttinger Universität in das Königreich Ungarn im späten 18. Jahrhundert
Ulrich Rasche: Von Fichte zu Metternich. Die Universität Jena und ihre ungarländischen Studenten um 1800
Orte der Begegnung:
Márta Fata: Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen an der Universität Tübingen. Eine 500 Jahre lange Beziehungs- und Wirkungsgeschichte
István Fazekas: Ein ungarisches Priesterseminar am Rande des deutschen Sprachgebietes. Drei Jahrhunderte Wiener Pazmaneum 1623–1918 (1953)
Robert Offner: Deutsche Universitäten als Ausbildungsstätten siebenbürgischer Mediziner von den Anfängen bis zum Jahr 1850
Dirk Alvermann: Stipendien als strukturelle Elemente des Migrationsnetzes. Das Beispiel Greifswald
19. und 20. Jahrhundert:
László Szögi: Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen an den deutschen Universitäten 1789–1919
Daniela Siebe: Studierende aus Ungarn an den Universitäten Berlin und Heidelberg zwischen 1870 und 1932/33
Horst Fassel: Hugo Meltzl von Lomnitz (1846–1908). Der erste Ordinarius für Germanistik in Klausenburg und seine Beziehungen zu den Universitäten Heidelberg und Leipzig
Brigitta Eszter Gantner: Jüdische Studenten aus dem Königreich Ungarn an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
Matthias Stickler: Die Selbstorganisation der Studenten aus dem Königreich Ungarn an deutschen und österreichischen Hochschulen zwischen 1871 und 1918
Karl Otmar Freiherr von Aretin: Das Institut für Europäische Geschichte in Mainz und die ungarische Geschichtswissenschaft
Brigitte Veit: Studentische Migration von West nach Ost? Die Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest
Anhang: Abbildungsverzeichnis — Verzeichnis der Autoren und Herausgeber — Ortsregister — Personenregister
"Denn jeder Beitrag darin ist lesenswert. […] Das Buch liefert einen gewichtigen Baustein zur Einordnung der ungarischen Gesellschaft in den europäischen kulturellen Kontext. […] Es gibt … vielerlei Gesichtspunkte, aus denen heraus die Lektüre dieses Buches lohnend ist."
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 125, 2008
"Die insgesamt 21, von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen erarbeiteten Beiträge lassen nicht nur den Reichtum der alteuropäischen Wanderungsströme erkennen und bereichern unsere Kenntnisse um neue Einblicke – sie zeigen auch konkrete Forschungsdesiderate auf und geben Anregungen für neue Fragestellungen. […] Der anregende, durch Register sorgfältig erschlossene Sammelband stellt abermals das in Tübingen vorhandene Interesse an der Kulturgeschichte Ostmittel- und Südosteuropas unter Beweis."
Das Historisch-Politische Buch, 2008/2
"… ein umfangreiches Standardwerk…"
Die Heimatzeitung der Deutschen aus Ungarn, 2007/9
"…ein interessantes Stück europäischer Bildungsgeschichte ist in diesem Band überzeugend dargestellt worden."
Historische Zeitschrift 285 (2007)
Reihe | Contubernium |
---|---|
Band | 64 |
ISBN | 978-3-515-08908-1 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2006 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | XII, 548 Seiten |
Abbildungen | 29 s/w Abb., 10 s/w Tab., m. 29 Abb., 10 Tab., 14 Diagramme, 3 Karten |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |