Lembergs "polnischen Charakter" sichern
Lembergs "polnischen Charakter" sichern
Die Nationalisierungs- und Modernisierungspolitik der multiethnischen galizischen Hauptstadt Lemberg führte vor 1914 zur Eskalation des Nationalitätenkonfliktes zwischen Polen und Ruthenen. Hierbei konstruierten die kommunalpolitischen Akteure diskursiv den "polnischen Charakter" der Stadt und dessen Gefährdung, um ihre politische Agenda vor Ort durchzusetzen und die jüdische und ukrainische Bevölkerung zu marginalisieren.
Durch die Analyse zentraler Themenfelder der Stadtentwicklungs-, Kultur-, Bildungs- und Geschichtspolitik macht Heidi Hein-Kircher die grundlegenden Diskurse und Praktiken, Strategien und Visionen sowie Wertvorstellungen der Lemberger Kommunalpolitik sichtbar: Indem die kommunalpolitischen Akteure die notwendige Stadtentwicklung als ethnisch-nationales bzw. national-kulturelles Sicherheitsproblem für die eigene, d.h. polnische Gruppe, darstellten, legitimierten sie ihre eigenen politischen Praktiken und Strategien und entwickelten daraus zugleich eine Vision, wie Lemberg als polnische und nicht als multiethnische Stadt zukünftig aussehen sollte.
"Heidi Hein-Kirchers lesenswertes Buch [beweist], dass Kommunalpolitik gut dafür geeignet ist, sowohl die Komplexität einer multiethnischen Stadt als auch die Nationalitätenkonflikte zu analysieren."
Grzegorz Rossoliński-Liebe, Zeitschrift für Ostmitteleuropa Forschung 70, 2021/3
"Mit ihrer Arbeit […] hat Hein-Kircher […] einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des komplizierten polnisch-ukrainischen Verhältnisses geleistet."
Klaus Steinke, IFB Informationsmittel für Bibliotheken 28, 03/2020
Reihe | Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung |
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Band | 21 |
ISBN | 978-3-515-12694-6 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2020 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 404 Seiten |
Abbildungen | 27 s/w Abb., 10 s/w Tab. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |