Kunstlied als Liedkunst
Kunstlied als Liedkunst
Orte für die klingende Existenz von Kunstliedern wurden innerhalb des von einschneidenden Wandlungsprozessen bestimmten Musiklebens des 19. Jahrhunderts immer wieder neu geschaffen – verbunden mit der fortwährenden Diskussion einer als "angemessen" erachteten Aufführungspraxis und der entsprechenden Rezeptionshaltung. Auch auf Schuberts Liedkompositionen, aus denen die Musikgeschichtsschreibung später das gattungsästhetische Paradigma "Schubert-Lied" herausdestillierte, wirkten sich vielschichtige, z. T. ideologisch gefärbte, kulturelle Formungsprozesse aus, die Martin Günther aus der Perspektive kulturgeschichtlich ausgerichteter Interpretationsforschung nachzeichnet und analysiert: Die beginnende Professionalisierung des Liedvortrags um 1800, die Liedpraxis der Schubert-Zeit im Kontext musikkultureller und gesellschaftlicher Umbrüche, die historiographische Konstruktion "des" Schubert-Liedes sowie die öffentliche Inszenierung "liedhafter Innerlichkeit" im späteren 19. Jahrhundert werden zu einem Panorama zusammengefügt, das zeigt, wie verklungene musikalische Aufführungen zu einer musikgeschichtlichen Kategorie werden können.
ISBN | 978-3-515-11407-3 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2016 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 416 Seiten |
Abbildungen | 25 s/w Abb., 10 Notenbeispiele |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |