Krisengeschichte(n)

"Krise" als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive

Krisengeschichte(n)

"Krise" als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive

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Krisen – sie bezeichnen das, was eigentlich undenkbar ist: Die Ereignisse überschlagen sich, werden als unkalkulierbar wahrgenommen, ihr Ausgang ist ungewiss. Andererseits wird Krisen mit festen sprachlichen Mustern begegnet. In der Kommunikation wird ihnen ein logischer Ablauf, ein Telos unterstellt. Damit sind sie nicht nur Mittel zur Zukunftsbewältigung, sondern sie ordnen auch den Blick in die Vergangenheit: In den historischen Wissenschaften dient das Schlagwort der Krise sowohl interdisziplinär als auch transepochal als Leitbegriff, um Kontinuitäten wie auch Wandel zu erklären.

Die Vielzahl der konstatierten Krisen lässt freilich zweifeln, wie sich ein breit gefasster Krisenbegriff hermeneutisch schlüssig definieren lässt. Wann ist eine Ereigniskette als "Krisenzeit" zu qualifizieren? Wie beständig sind solche Qualifizierungen? Zugleich stellt sich die Frage nach der narrativen Konstruktion solcher "Krisengeschichten": Nötigt der Fokus auf Krisen zu einer bestimmten Strukturierung des Stoffs, zu einem bestimmten Darstellungsziel? Formt er damit implizit unsere Forschungsaussagen?

"Es dürfte sich lohnen, den Forschungspfad, den die Herausgeber mit ihrem pionierhaften Band ausgesteckt haben, weiter zu verfolgen."

Tobias Straumann, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 100, 04/2013
ISBN 978-3-515-10535-4
Medientyp E-Book - PDF
Auflage 1.
Copyrightjahr 2013
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 432 Seiten
Abbildungen 4 s/w Abb., 1 s/w Tab.
Sprache Deutsch
Kopierschutz mit digitalem Wasserzeichen