Königtum als lokale Praxis
Königtum als lokale Praxis
Aachen, die Pfalz Karls des Großen und Krönungsort vom frühen Mittelalter bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, ist wie kaum eine andere deutsche Stadt prädestiniert, um der Frage nachzugehen, welche kulturellen Ressourcen die deutsche Königsherrschaft des Mittelalters und der Neuzeit benötigte, um bei den Beherrschten dauerhafte Anerkennung zu finden. Diese bis 1918 dauernde Erfolgsgeschichte manifestiert sich am mikrohistorischen Beispiel Aachens als wechselseitiges Zusammenspiel des Königs mit den städtischen Eliten im Rahmen lokaler Feste und Feiern, herrschaftsbezogener Bauten wie Münsterkirche, Rathaus und Denkmäler, historischer Ausstellungen und bei der Vergabe von Ehrentiteln und Straßennamen.
Werner Tschacher erprobt eine Form der Verfassungsgeschichtsschreibung, die Königsherrschaft als ein in der lokalen Praxis immer wieder neu ausgehandeltes Sozialverhältnis von Akteuren zwischen kultureller Anpassung und symbolpolitischen Konflikten versteht. Ebenfalls neue Wege eröffnet die vergleichende kritische Herrschaftsanalyse aus drei methodischen Perspektiven: der Herrschaftstheorie Max Webers, aktueller kulturhistorischer Ansätze sowie der Feld- und Kapitaltheorie Pierre Bourdieus.
"A sound and deeply thought-out piece of conceptual thinking."
Joseph P. Huffman, Francia-Recensio, 2012/4
"Werner Tschacher leistet einen bedeutenden Beitrag zu einer leider noch immer nicht vollständig vorliegenden Geschichte der Stadt Aachen […]. Mit seinem theoriegeleiteten Ansatz ist es ihm gelungen, die komplizierten Beziehungen der Reichsstadt zum Königtum mit Hilfe zentraler Kategorien der Herrschaftssoziologie Max Webers und Pierre Bourdieus auf originelle Weise zu durchleuchten."
Klaus Müller, Rheinische Vierteljahrsblätter 76, 2012
ISBN | 978-3-515-10013-7 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2010 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 508 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |