Klassik und Klassizismen in römischer Kaiserzeit und italienischer Renaissance
So positiv das Etikett 'Klassik' und 'Klassiker' besetzt ist, so abschreckend wirkt das des 'Klassizismus', scheint es doch Epigonalität und uninspirierte Regelfixiertheit zu signalisieren. Ein Blick auf zwei den beiden Begriffen besonders affine Epochen aber zeigt, das 'Klassik' und 'Klassizismus' keine Oppositionen, sondern dialektisch-dynamisch verbundene Kategorien künstlerisch-literarischer Selbst- und Fremdzuschreibungen sind: Die Römische Kaiserzeit, deren literarisches Schaffen der sogenannten augusteischen Klassik stark verpflichtet ist, und das italienische sechzehnte Jahrhundert, in dem die pluralen Bezugnahmen der italienischen Renaissance auf die Antike systematisiert, poetologisch reflektiert und die Isolierung des Prinzips der Imitatio auch auf volkssprachliche Texte selbst übertragbar werden. Beide Epochen bilden nicht nur je eigene Klassiken und Klassizismen aus, sie zeigen auch, wie über Jahrhunderte hinweg Autoritätssetzungen durch historische Rückbezüge funktionieren, zugleich aber neue Klassiker jenseits historischer Modellbildung entstehen können.
"[D]er Sammelband [greift] in durchweg hoher Qualität ein Thema [auf], das gerade in der Gegenwart wieder beträchtlich an Aktualität gewonnen hat."
Gernot Michael Müller, Latomus 80, 2021/4
ISBN | 978-3-515-12835-3 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2020 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 325 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |