Jungen und Männer als Patienten bei einem Südtiroler Landarzt (1860–1900)
Wann und warum gehen Männer zum Arzt? Auf der Basis einer Serie von Krankenjournalen eines Südtiroler Landarztes des 19. Jahrhunderts liefert Alois Unterkircher einen Beitrag zur Debatte um Gender Medicine und Männergesundheit. Die gegenwärtigen Benachteiligungs- und Defizitdiskurse zum geschlechtsspezifischen Krankheitsverhalten beleuchtet er ebenso in ihrer historischen Dimension wie die Pathologisierung des männlichen Geschlechtskörpers. Dabei begreift er "Männer" nicht als homogenen Block, sondern binnengeschlechtlich nach einzelnen Lebensabschnitten differenziert: Säuglinge, Kinder, Erwachsene in den verschiedenen Phasen der Erwerbstätigkeit und "Alte" werden in jeweils eigenständigen Kapiteln hinsichtlich ihrer spezifischen Erkrankungen, Bedürfnisse und Forderungen nach den Dienstleistungen eines Arztes im 19. Jahrhundert analysiert.
Damit bricht Unterkircher gängige Forschungsmeinungen zum geschlechtsspezifischen Inanspruchnahmeverhalten medizinischer Hilfe auf und relativiert das vorherrschende Bild vom generellen "Desinteresse" der Männer an ihren kranken Körpern.
"vorbildliche[] Studie"
Marion Baschin, Geschichte und Region 23, 2014/1
"Die 392 Seiten des Buchs bieten eine beeindruckende Verbindung von historischer Männergesundheitsforschung und methodisch ausgezeichneter Datenanalyse…"
Harry Friebel, Switchboard 206, 2014
"ein Meilenstein für die Erforschung von Arztpraxis, Patienten- und Krankheitsspektrum"
Daniel Schäfer, Sehepunkte 15, 2015/5
Reihe | Medizin, Gesellschaft und Geschichte – Beihefte |
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Band | 51 |
ISBN | 978-3-515-10612-2 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2014 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 392 Seiten |
Abbildungen | 18 s/w Abb., 41 s/w Tab., 29 s/w Zeichn. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |