Joseph Goebbels – der Journalist
Joseph Goebbels – der Journalist
Mit ihrer Dissertation hat Simone Richter nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Goebbels-Forschung geleistet, sondern auch Anstöße gegeben zu einer Diskussion über das Rollenverständnis des Journalismus in Geschichte und Gegenwart.
Ulrich Höver, Rheinische Vierteljahrsblätter 76, 2012
Wir kennen Joseph Goebbels als berühmt berüchtigten Propagandaminister des "Dritten Reiches" – nicht aber seine journalistische Entwicklung, die parallel zu seiner politischen Karriere verlief. Dabei erschließen Goebbels' Arbeiten als politischer Journalist neue Dimensionen seines sonst üblichen Auftretens als Staatsmann, Politiker, Redner und Propagandist.
Er kannte sich aus in Sachen Journalismus: War es doch die Tagesschriftstellerei, die den stellenlosen Akademiker zur völkischen Idee, zur NSDAP und über Gregor Strasser schließlich zu Adolf Hitler führte. Der Entwicklungsgang vom sozialradikalen Revolutionär zum treuen Anhänger des "Führers" und zum fanatischen Judenhasser schlägt sich in seinen journalistischen Textzeugnissen nieder – bei der "Völkischen Freiheit", den "Nationalsozialistischen Briefen", im "Angriff" und "Völkischen Beobachter".
Simone Richter rekonstruiert Goebbels Etappen als Alleinredakteur, verantwortlicher Schriftleiter und Herausgeber und zeichnet den publizistischen Werdegang perspektivenreich im historischen Kontext nach.
"It will be an invaluable resource for serious scholars of the rise of Nazism, and particularly those concerned with the role and influence of Joseph Goebbels."
Toby Thacker, German History 29, 2011/4
"Mit ihrer Dissertation hat Simone Richter nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Goebbels-Forschung geleistet, sondern auch Anstöße gegeben zu einer Diskussion über das Rollenverständnis des Journalismus in Geschichte und Gegenwart."
Ulrich Höver, Rheinische Vierteljahrsblätter 76, 2012
"Diese Bamberger kommunikationswissenschaftliche Dissertation setzt sich zum Ziel, die journalistische Laufbahn, Tätigkeiten und Beiträge von Joseph Goebels während der Weimarer Republik darzustellen und damit eine Lücke in der Erforschung der Biographie des späteren Propagandaministers zu schließen. Das ist der Autorin, einer Schülerin von Rudolf Stöber, auf einer profunden Quellengrundlage und mit einer überzeugenden Systematik vorzüglich gelungen. Zu würdigen gilt es zunächst die immense Rekonstruktions- und Rechercheleistung, durch die sich Richter erst die materiale Grundlage schaffen musste, da bislang eine Bibliographie der journalistischen Beiträge von Joseph Goebbels fehlte. […] Durch ihre gründliche Quellenanalyse vermag die Autorin eine Reihe von Legenden auszuräumen, die sich um die Biographie von Goebbels in den 1920er Jahren ranken wie etwa seine angebliche Bewerbung beim "Berliner Tageblatt (Januar 1924) oder sein sog. Damaskuserlebnis auf der Führertagung im März 1926 in Bamberg. Damit liefert Richter zugleich eine kommunikationshistorische Untersuchung über die nationalsozialistische Presse und -arbeit und damit über einen Teil der politisch fraktionierten Presse und des Journalismus der Weimarer Republik. Nicht zuletzt ist die Studie dadurch verdienstvoll, dass sie ein methodisches Instrumentum für die kommunikationswissenschaftlich fundierte Biographieforschung entwickelt."
Arnulf Kutsch, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 13, 2011
"Neues über diese Zentralfigur des Dritten Reiches? Allein das eng gedruckte Quellen- und Literaturverzeichnis in diesem großformatigen Band geht über 20 Seiten und registriert nicht zuletzt zahlreiche Biographien. Und doch: zu den zehn 'journalistischen' Jahren im Leben dieses nach Hitler bekanntesten NS-Politikers gab es bisher keine systematischen Forschungen. Damit schließt Simone Richter mit ihrer fast fünfhundertseitigen Dissertation auf respektheischende Weise (wozu auch ein großer Anmerkungsapparat gehört) eine unbegreifliche und für das Fach wenog rühmliche) Forschungslücke […]. Damit werden erhellende Kapitel zur ja sehr komplexen Presse- und Kommunikationsgeschichte der Weimarer Republik geschrieben, aber vor allem auch einige Legenden zerstört, die in der Goebbels-Geschichtsschreibung seit Jahrzehnten ungeprüft tradiert wurden. […] ist diese Doktorarbeit ein großes Werk."
Wolfgang R. Langenbucher, Publizistik, 2011/2
"Who was Joseph Goebbels before his life as the minister of Propaganda in the Third Reich? Simone Richter gives the answer in this book. She presents the reader that Goebbels' journalistic career ran parallel to his political activities and gives new insights into the mindset of this man."
Krieg und Literatur / War and Literature XVII, 2011
Reihe | Beiträge zur Kommunikationsgeschichte |
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Band | 24 |
ISBN | 978-3-515-09682-9 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2010 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 564 Seiten |
Abbildungen | 5 s/w Abb., 4 Grafiken |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |