Herakles im griechischen Epos
Wie keine andere mythische Figur der Antike vereint Herakles diverse Charaktereigenschaften in sich, die oft in eklatantem Widerspruch zueinander stehen. Silvio Bär untersucht, wie Herakles als literarische Figur in der altgriechischen Epik von Homer bis Nonnos verwendet wird und wie seine inhärente Widersprüchlichkeit funktionalisiert wird. Obwohl Herakles im altgriechischen Epos nie als Protagonist auftritt, ist er dennoch von herausragender Bedeutung, insofern als seine Präsenz oft in eine Wechselwirkung mit der Haupthandlung tritt oder für metapoetische Zwecke (das "Reden über das Erzählen") benutzt wird.
Methodologisch orientiert sich die Studie an der in der Klassischen Philologie bisher kaum angewendeten Methode der narratologischen Figurenanalyse. Ferner postuliert Bär die "Widerspruchsfähigkeit des Mythos": Das "System Mythos" folgt demnach einer eigenen Logik, Widersprüche und Ungereimtheiten müssen nicht aufgelöst oder erklärt werden, sondern ergänzen und verstärken einander gegenseitig – eine Eigenschaft des Mythos, für die Herakles beispielhaft steht.
"This monograph is the most comprehensive narratological character study of the mythical hero Heracles in Greek epic to date."
Simone Finkmann, Plekos 23, 2021
"Alles in allem handelt es sich letzten Endes um ein empfehlenswertes, flüssig zu lesendes Buch, das insbesondere für jene von Interesse sein wird, die zu Herakles im Allgemeinen oder zu den darin behandelten Heraklesdarstellungen im Besonderen arbeiten."
Jonas Scherr, Gymnasium 126, 2019/4
„In seinem klaren und anschaulichen Stil belebt Silvio Bärs Buch die Eposforschung und schärft den Blick für narratologische Aspekte der antiken Literatur.“
Vanessa Zetzmann, Antike Welt 05/19
Reihe | Palingenesia |
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Band | 111 |
ISBN | 978-3-515-12206-1 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2018 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 184 Seiten |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |