Emergenz – Lückenbüßergottheit für Natur- und Geisteswissenschaften
Emergenz – Lückenbüßergottheit für Natur- und Geisteswissenschaften
"Emergenz" ist ein in Natur- wie in Geisteswissenschaften anzutreffender methodologischer Leitbegriff, der ein nicht vorhersagbares oder ein induktiv nicht ableitbares, nachträglich aber mehr oder weniger wissenschaftlich erklärbares Auftauchen von Neuem bezeichnet. Immer ist der Emergenzbegriff mit weitreichenden philosophischen Hintergrundüberzeugungen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischer Art verknüpft.
Historische Vorbilder für fachwissenschaftlich wichtige Emergenzen können in der Evolutionsbiologie Charles Darwins und in der Völkerpsychologie Wilhelm Wundts gesehen werden. Sie weisen darauf hin, dass sich emergente Verhältnisse, anders als in den aktuellen, naturalistischen Emergenztheorien aus der Tradition der Analytischen Philosophie, methodisch auf die Zweckrationalität von Akteuren im Prozess von Forschung und Theoriebildung zurückspielen und dadurch ihres geheimnisvollen Charakters entkleiden lassen.
Ergänzt wird der Band durch eine Korrespondenz zwischen dem Autor und einem Evolutionstheoretiker. Sie speist sich aus der Spannung zwischen einer eher naturalistischen und einer eher kulturalistischen Sichtweise und ringt mit Problemen der Bestimmung von Emergenz und Teleonomie bei Kategoriensprüngen in naturhistorischen Untersuchungen.
Reihe | Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main – Sitzungsberichte |
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Band | 49.2 |
ISBN | 978-3-515-09871-7 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2011 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 111 Seiten |
Format | 16,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |