Harriet Rudolph

Diplomatische Objekte?

Zur materiellen Kultur außenpolitischer Verhandlungen in frühneuzeitlichen Ereignisbildern
Harriet Rudolph

Diplomatische Objekte?

Zur materiellen Kultur außenpolitischer Verhandlungen in frühneuzeitlichen Ereignisbildern

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Die Erforschung des diplomatischen Dinggebrauchs stellt ein innovatives Forschungsfeld dar. In der Frühen Neuzeit wurden soziale Ordnungen über den demonstrativen Gebrauch von Dingen mit ihrer spezifischen Materialität, Farbigkeit, Form und Funktionalität nicht nur dargestellt, sondern hergestellt. In der Kultur der Dinge manifestierten sich die politisch-rechtlichen Beziehungen zwischen Herrschaftsträgern und ihren diplomatischen Akteuren in einem entstehenden europäischen Staatensystem. Vor allem am Beispiel der im Gemälde „The Somerset House Conference“ visualisierten Objektwelten zum spanisch-englischen Frieden von 1604 illustriert der Beitrag, welche Erkenntnispotentiale die Analyse diplomatischer Ereignisbilder eröffnet. Er plädiert für einen methodischen Neopositivismus, der solche Bildquellen in ihrem über die Intentionen von Auftraggebern und Bildproduzenten hinausgehenden Aussagegehalt ernst nimmt und nicht als bloße Konstruktionen diplomatischer Akte begreift. Dabei fungierte die semantische Ambivalenz der Dinge oft als Mittel der Herstellung von außenpolitischem Konsens, was in der gemeinhin konfliktfixierten Geschichtswissenschaft nicht selten aus dem Blick gerät.
Reihe Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Geist.-wiss. Klasse)
Band 2024.1
ISBN 978-3-515-13729-4
Medientyp Buch - Kartoniert
Auflage 1.
Copyrightjahr 2024
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 72 Seiten
Abbildungen 9 farb. Abb.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch