Die Jüdische Bibliothek an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1938-2008
Die Jüdische Bibliothek an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1938-2008
Die im Zuge des Novemberpogroms von der Gestapo beschlagnahmten Bestände der beiden Mainzer Synagogen waren 1939 zunächst in der Stadtbibliothek eingelagert und nach Kriegsende schließlich auf Umwegen an die neugegründete evangelisch-theologische Fakultät gelangt.
Die dort erhaltenen Hebraica und Judaica bilden nicht nur eine Fundgrube für die Erforschung der jüdischen Druck- und Buchkunst, die Bücher mit ihren zahlreichen Vorbesitzerspuren erlauben auch einzigartige Einblicke in die inneren Entwicklungen der jüdischen Gemeinde Mainz. Die Dokumentation der bewegten Bibliotheksgeschichte dient daher nicht nur bibliophilem Interesse, sondern zeigt auch, dass die erhaltenen "papierenen" Zeugnisse Mainzer jüdischer Kultur wichtige Spuren zum Verständnis einer Gemeinschaft bewahren, die einem steten Wandel unterlag und hierbei eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt hervorbrachte.
"Dem Autor ist es gelungen, die Einzigartigkeit des aus mehreren älteren jüdischen Büchersammlungen gewachsenen Bestandes überzeugend nachzuweisen und diesen bedeutsamen, in der Stadt Gutenbergs aufbewahrten Schatz angemessen zu würdigen."
Fachbuchjournal, 2010/2
"Insgesamt hat L. eine interessante und auch zeitgeschichtlich wertvolle Arbeit vorgelegt. Es ist sein Verdienst, die Bibliothek aus einer gewissen Vergessenheit geholt zu haben."
Ulrich Oelschläger, Theologische Literaturzeitung 135, 2010/10
"Andreas Lehnardts kompetente und anregende Untersuchung macht deutlich, dass die Jüdische Bibliothek Mainz weit über die bibliotheksgeschichtlichen, buchkundlichen und universitätsgeschichtlichen Aspekte hinaus, insbesondere für die gesamte Geschichte der Juden in Mainz und in Deutschland überhaupt von großer Bedeutung ist."
Brita Eckert, Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 62, 2012
"Mit seiner eindrucksvollen Dokumentation stellt Andreas Lehnardt […] die Besonderheit der Jüdischen Bibliothek und ihre bisher kaum zur Kenntnis gelangte Relevanz für die Geschichte der Juden in Mainz heraus."
Jutta Schumacher, Judaica 66, 2010/2
"Man muss dem Autor dankbar sein für diese sowohl buchkundlich als auch bibliotheksgeschichtlich vorbildliche Analyse des historischen Buchbestandes einer glücklicherweise über finstere Zeiten geretteten Bibliothek. Im Spiegelbild ihres Buchbesitzes erfahren wir vieles über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Mainz. Zahlreiche Abbildungen von Besitzstempeln, Titelblättern, der Mainzer Synagogen, sowie die auch für den Laien gut lesbare Untersuchung der Bestandsschichten, wo wir wiederum eine an Beispielen illustrierte kleine Geschichte des jüdischen Buches finden, runden den absolut positiven Eindruck ab."
Manfred Komorowski, Informationsmittel (IFB) 17, 2009/1+2
Band | 8 |
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ISBN | 978-3-515-09345-3 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2009 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 260 Seiten |
Abbildungen | 58 s/w Abb. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |