Die Italianisierung des Sardischen
Obwohl das Sardische als eigenständige Sprache anerkannt ist, bleibt sein Wert in der Gesellschaft häufig hinter dem des Italienischen zurück. Susanna Gaidolfi leistet mit dieser Studie einen Beitrag zur Erforschung der gegenwärtigen Situation der gesprochenen sardischen Sprache. Die Arbeit fügt sich damit in das aktuelle Interesse für Minderheitensprachen ein, das in den letzten Jahren nicht nur auf romanischem Territorium als Gegenbewegung zur Globalisierung in gesteigertem Maße zu beobachten war.
Im Fokus steht die Italianisierung des Sardischen. Grundlage der Untersuchung bildet eine empirische Studie, die die Autorin in zwei Orten auf Sardinien durchgeführt hat. Das Fortschreiten der Italianisierung untersucht Gaidolfi anhand verschiedener Themen der Lexik und der Morpho-Syntax, die sie auf Veränderungen gegenüber grammatischen Beschreibungen dahingehend analysiert, ob sie den Angaben in Lexika und deskriptiven Grammatiken des Sardischen entsprechen oder sich den Gegebenheiten des Italienischen angepasst haben. Im Bereich der Lexik werden Monatsnamen, Verwandtschaftsbezeichnungen und Gesprächswörter untersucht, in der Morpho-Syntax die Konditionalformen, die Differentielle Objektmarkierung und Possessivphrasen.
"Abschließend sei noch einmal der besondere Wert dieser Studie u.a. für die Forschungen zur Mehrsprachigkeit unterstrichen, weil Susanna Gaidolfi grundlegende Veränderungsmechanismen, die sich durch die Koexistenz von Sprachen in einem Gebiet ergeben, exemplarisch beleuchtet. [...] Die Studie sei deshalb allen empfohlen, die sich mit Mehrsprachigkeit und/oder Minderheitensprachen beschäftigen."
Sylvia Thiele, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 256, 2019/1
ISBN | 978-3-515-11563-6 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2017 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 265 Seiten |
Abbildungen | 27 s/w Abb., 97 s/w Tab. |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |