Die Idee eines weißen Australiens
Die Idee eines weißen Australiens
Australien soll weiß sein. – Dieses bis in die 1960er Jahre gültige Motto war der zentrale ideologische Kitt, als sich 1901 die britischen Kolonien auf dem Kontinent zum Commonwealth of Australia zusammenschlossen. Um eine solche ethnische Homogenität zu erreichen, musste vor allem geklärt werden, was mit den schwarzen Australiern geschehen sollte, die seit Jahrtausenden im Land lebten.
Einem vermeintlich wissenschaftlichen Lösungsansatz, der „Biological Absorption Theory“, widmet sich Oliver Heis. Er legt erstmals eine Synthese vor, die nicht nur diese Theorie vorstellt und mit A. O. Neville und Cecil Cook ihre wichtigsten Protagonisten porträtiert, sondern auch deren rassentheoretische Grundlagen erläutert und Parallelen zu entsprechenden Überlegungen und Praktiken in Deutschland herausarbeitet. Von großer Bedeutung für dieses „biological engineering“ waren die Kontakte zwischen den Anthropologen Hermann Klaatsch und Herbert Basedow, einem Deutsch-Australier, dessen Einfluss in der Forschung bislang kaum gewürdigt wurde. Basedow popularisierte die Auffassung, schwarze Australier seien Kaukasier wie Europäer, wodurch ein genetisches „Breeding out the colour“ möglich schien.
Reihe | Beiträge zur Globalgeschichte |
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Band | 4 |
ISBN | 978-3-515-13835-2 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2025 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 267 Seiten |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |