Die Heidelberger Arzneibücher Ysack Leujs
Die Heidelberger Arzneibücher Ysack Leujs
Die jüdische Medizin im Mittelalter ist in erster Linie durch die heilkundlichen Leistungen einzelner jüdischer Ärzte gekennzeichnet. Ihre Methoden und ihr Selbstverständnis von Heilkunde fußen dabei weitgehend auf der klassisch-antiken Medizin, die im Mittelalter nicht zuletzt unter tatkräftiger Mitwirkung jüdischer Gelehrter umfassend rezipiert wurde. Das trifft auch auf Ysack Leuj und seine beiden Heidelberger Arzneibücher zu, die nach eigener Aussage von ihm aus dem Hebräischen ins Deutsche übertragen wurden. Volker Zimmermann unterzieht die beiden handschriftlich überlieferten Werke einer kritischen Edition und leistet mit der darauf aufbauenden Untersuchung einen Beitrag zur Rolle der jüdischen Ärzte in der Heilkunde des Mittelalters.
Das erste Arzneibuch mit dem Titel ross der artzney (Rose der Arznei) legt das Schwergewicht auf die Behandlung der Krankheiten, die durch unterschiedliche "Feuchten" verursacht werden. Die dafür vorgeschlagenen Therapien erstrecken sich von Purgations- und Laxationsmitteln bis zu detailliert ausgefeilten Einzelrezepten. Das zweite Arzneibuch, das keinen eigenständigen Titel nennt, ist insgesamt praxisbezogener, umfasst ein breitgefächertes Krankheitsspektrum und bietet dazu unterschiedliche Heilmittel und Therapieformen an.
"Edition und Kommentar der beiden Arzneibücher sind aus medizinhistorischer Sicht äußerst verdienstvoll und geben einen guten Einblick in die lange Tradition der volkssprachlichen medizinischen Fachprosa."
Daniel Schäfer, Deutsches Archiv für die Erforschung des Mittelalters 76, 2020/1
ISBN | 978-3-515-12176-7 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2018 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 223 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |