Dialog und Debatte in der Spätantike
"Konnten Christen 'Dialoge führen'?" Mit dieser Frage verknüpft Averil Cameron ein starkes Plädoyer für eine intensivere Auseinandersetzung mit einer Gattung christlicher Literatur, die in der Spätantike eine ungeheure Produktivität entfaltete. Dialoge und Debatten, die sich gegen Häretiker, Juden, Manichäer und später gegen Muslime richteten, führten zu einer neuen Blüte der antiken Dialogform und nicht zu deren Ende, wie häufig gegenteilig behauptet wurde. So vielseitig wie die unterschiedlichen Anlässe waren auch die Formen der Debatten, die häufig in todernster Absicht geführt wurden.
Averil Cameron behandelt die Dialoge als Teil der christlichen Literatur, um sie hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Dynamik und ihrer intellektuellen und literarischen Leistung zu untersuchen. Mit seinem Anmerkungsapparat und ausführlichem Literaturverzeichnis ist der Band auch als Einführung in einen lohnenswerten und wichtigen Forschungsbereich geeignet.
"Averil Cameron [ist] das Kunststück gelungen, mit der Publikation dreier Gastvorträge nicht nur auf einen bislang ungehobenen Teil der Gattungsgeschichte des literarischen Dialogs hinzuweisen, sondern einen grundlegenden Beitrag für ein angemesseneres Verständnis von diesem und seiner Variationsbreite insgesamt zu leisten."
Gernot Michael Müller, Gnomon 90, 2018/5
Reihe | SpielRäume der Antike |
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Band | 3 |
ISBN | 978-3-515-10797-6 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2014 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 121 Seiten |
Format | 14,5 x 23,0 cm |
Sprache | Deutsch |