Devotio malefica
Devotio malefica
Antike Fluchrituale zielten darauf ab, die jeweilige Gerechtigkeitsvorstellung der Verfluchenden durchzusetzen – insbesondere wenn weder das öffentliche Justizsystem noch gesellschaftlich anerkannte Verhaltenskodexe dem Anspruch gerecht werden konnten. In den Ritualen kamen sogenannte defixionis tabellae (Fluchtafeln) zur Anwendung, die hier devotiones maleficae genannt werden. Sie bestehen meistens aus eingeschriebenen Bleilamellen und wurden für die Beschädigung eines oder mehrerer Opfer angefertigt.
Sara Chiarini untersucht die dabei verwendete Fluchsprache, die durch ihre formelhaften Strukturen und Bestandteile auf eine Tradition des Fluchrituals hindeuten. Individuelle Ergänzungen bieten hingegen Hinweise auf die Bedingungen um die Entstehung des Rituals, die Gefühlslage der Verfluchenden und die Arten von Bestrafungen, die der rechtlichen Dimension des Rituals entsprechen. Chiarini ergänzt den bisherigen Forschungstand anhand der neu entdeckten und veröffentlichten Fluchtafeln und setzt sich umfassend mit diesem epigraphischen Material auseinander.
„Chiarinis Analyse der Fluchtexte bietet einen systematischen Überblick ihrer sprachlichen und inhaltlichen Einzelelemente. Für eine vertiefte Betrachtung der Inschriftengattung ist der gewählte Ansatz gewinnbringend.“
Ulrike Ehmig, Arys 21, 2023
„[…] in the German-speaking world this collection really fills a gap.“
György Németh, The Classical Review 72,2 (2022)
„[A] welcome addition to the on-going research on Greek and Latin curse tablets and it should be read carefully by any scholar investigating cursing practicles in antiquity.“
Sofia Bianchi, BMCR 2022
Reihe | Hamburger Studien zu Gesellschaften und Kulturen der Vormoderne |
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Band | 15 |
ISBN | 978-3-515-12973-2 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2021 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 339 Seiten |
Abbildungen | 8 s/w Abb. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |