Der Wille zur Relevanz
Der Wille zur Relevanz
Die ehemals international impulsgebende deutsche Sprachwissenschaft geriet am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in eine tiefe Krise. Seit dem Ersten Weltkrieg suchte das Fach nach Wegen, die verlorene wissenschaftliche und gesellschaftliche Anerkennung wieder zu erlangen.
Dieser Wille zur Relevanz zeigte sich besonders deutlich, wo die verschiedenen Neuerungsansätze der Sprachforschung um die knappen Mittel der staatlichen Forschungsförderung konkurrierten. An den erhaltenen Förderakten der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist abzulesen, welche spezifischen Aufgabenstellungen die Sprachwissenschaft in wechselnden politischen Kontexten jeweils 'nach außen' proklamierte und 'von außen' honoriert bekam.
So wird hier aus der Perspektive der staatlichen Forschungsförderung die Geschichte der deutschen Sprachforschung in ihrer Entwicklungsdynamik erstmals von der Weimarer Republik bis in die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik nachgezeichnet.
"Ein umsichtig formulierter, informationsreicher und insgesamt wertvoller, vornehmlich wissenschaftssoziologischer Beitrag zur Geschichte der Sprachwissenschaft."
Maria Winkler, Germanistik 52, 2011/1+2
"[…] an absorbing read, offering a wealth of archival detail about the institutional support of linguistics in twentieth-century Germany. Highly recommended."
Nicola McLelland, Language and History 55, 2012/2
"Die vorliegende Monografie ist eine sehr fundierte, sorgfältig erarbeitete und gut strukturierte Studie, die, auf den maßgeblichen Quellen und sekundärliterarischen Werken basierend, gut leserlich und methodisch nachvollziehbar einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der germanistischen Linguistik leistet."
Gerrit Appenzeller, Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 79, 2012/1
"Ehlers' Darstellung ist […] sehr gut recherchiert und zudem ausgesprochen lesbar geschrieben. Sie führt etwas vor Augen, was man theoretisch bereits erfasst haben mag, was aber erst im detaillierten Nachvollzug des konkreten historischen Falls wirklich deutlich wird […]: Wie es keine Wissenschaft jenseits der Gesellschaft gibt, ohne ihre Interessen, die erst zu den Forschungsfragen führen, so kann es, im Guten wie im Schlechten, auch keine Förderung der Wissenschaft außerhalb des gesellschaftlich-politischen Raumes geben. Das galt für die Vergangenheit und gilt für die Gegenwart."
Andreas Gardt, Historigraphia Linguistica XXXIX, 2012/1
Reihe | Studien zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft |
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Band | 6 |
ISBN | 978-3-515-09712-3 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2010 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 365 Seiten |
Abbildungen | 4 s/w Abb., 2 s/w Tab. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |