Der Medizinische Orient

Wien und die Begegnung der europäischen Medizin mit dem Osmanischen Reich (1800–1860)

Der Medizinische Orient

Wien und die Begegnung der europäischen Medizin mit dem Osmanischen Reich (1800–1860)

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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begegnet die deutschsprachige Medizin dem "Anderen": dem als "Orient" konstruierten Südosten Europas, dem Osmanischen Reich und den Gebieten Nordafrikas, Persiens und der arabischen Halbinsel. In der Fachliteratur, in Debatten und in den Erfahrungen vor Ort tätiger Ärzte spiegelt sich die Begegnung unterschiedlicher medizinischer Systeme – die "akademische Medizin" integriert das Wissen der heilkundlichen Lehren des Osmanischen Reichs, nutzt es als Experimentierfeld und Erfahrungsraum. Später verändert sich die Position der ärztlichen Akteure: Von Beobachtern und vereinzelt Teilnehmenden werden auch deutschsprachige Ärzte im Osmanischen Reich und Ägypten zu Betreibern eines grundlegenden strukturellen Wandels, der auf eine Verdrängung der traditionellen heilkundlichen Methoden abzielt. Die Periode einer als "Modernisierung" und "Reform" verstandenen Machtübernahme europäischer medizinischer Strukturen im Osmanischen Reich beginnt.

Marcel Chahrour wirft einen Blick auf die Vorgeschichte dieser "Reformperiode" und zeigt vom Standpunkt Wiens, wie die sich verändernde Medizin Europas das "Andere" konstruiert, während sie sich selbst findet.

“Die Studie ist ein äußerst anregendes Buch, welches konzeptionell gut strukturiert und dem zahlreiche Leser*innen zu wünschen sind.„

VIRUS 22, 2023, Sabine Jesner
Band 81
ISBN 978-3-515-13194-0
Medientyp E-Book - PDF
Auflage 1.
Copyrightjahr 2022
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 402 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz mit digitalem Wasserzeichen