Das Dienstfräulein auf dem Bahnhof
Das Dienstfräulein auf dem Bahnhof
Am 1. Oktober 1894 nahmen die ersten evangelischen Bahnhofsmissionarinnen am Berliner Bahnhof Friedrichstraße ihre Arbeit auf und leisteten Orientierungshilfe für die massenhaft Stellung suchenden Frauen, die in die deutsche Hauptstadt einwanderten. In die städtische Öffentlichkeit traten Frauen jedoch nicht nur durch ihr wohlfahrtspolitisches Wirken an den Berliner Fernbahnhöfen, sondern auch durch ihr Engagement im Trägerverein der Bahnhofsmission, dem Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend, als auch im Dachverband der sich langsam entwickelnden Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission.
Damit gelang es ihnen, über viele Jahrzehnte auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichem Einflusspotenzial öffentliche Räume – wenn auch begrenzt – zu konstituieren und zu erhalten. Astrid Kirchhof zeigt, dass ein bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wirkendes Konstrukt, das die Gesellschaft in eine vermeintlich klar getrennte private und öffentliche Sphäre trennt und Frauen sowie Männer je einem Bereich zuordnet, wenig tauglich ist, die sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die historische Wirklichkeit von Frauen angemessen zu analysieren.
"Diese anschaulich geschriebene Arbeit schließt wichtige Lücken in der Geschichte der Sozialen Arbeit und Jugendfürsorge; ebenso ist sie ein gelungener Beitrag zur Geschlechter- sowie Urbanisierungsgeschichte und gibt innovative Einsichten zur Verbindung von soziologischen Raumkonzepten und Geschichtswissenschaft."
Kurt Schilde, Sozial Extra – Zeitschrift für Soziale Arbeit, 2012/3+4
"Die vorliegende Arbeit überzeugt nicht nur durch die präzise Beschreibung der Arbeit der Bahnhofsmission und ihres Umfeldes, sondern auch durch die kontinuierliche Reflexion der gendertheoretisch geleiteten Arbeitsschritte. Es wird deutlich, was ein sozialer Raum ist und welche Möglichkeiten die Genderforschung hat, ihn zu erschließen."
Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 108, 2010
"[Ein] insgesamt sehr positiver Eindruck, den das Buch macht – innovativ im Zugriff, souverän in der Organisation, höchst beeindruckend in der Präsentation der zahlreichen Primärquellen und, wie gesagt, elegant geschrieben. […] Das Buch […] ist exzellent."
Joachim Schlör, http://www.sehepunkte.de/2011/07/19661.html
"Die Autorin verbindet wichtige Themen der Stadt- und Urbanisierungsgeschichte einerseits sowie der Diakonie- und Wohlfahrtsgeschichte andererseits. Eine sehr flüssig geschriebene anschauliche Darstellung, die durch ihre Souveränität beeindruckt. Ein Standardwerk!"
Dieter Schmidmaier, Fachbuch-Journal 4, 2012/10
"This book tells an interesting and unfamiliar story, and adds a valuable chapter to the history of women's charitable and organizational work during the late nineteenth and early twentieth centuries."
Ann Taylor Allen, German History 30, 2012/2
"K. hat eine sorgfältige, für die weitere Forschung zur Rolle der Frauen auf dem Feld der Diakonie unentbehrliche Studie vorgelegt."
Detlef Metz, Theologische Literaturzeitung 137, 2012/4
Reihe | Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung |
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Band | 11 |
ISBN | 978-3-515-09776-5 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2011 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 274 Seiten |
Abbildungen | 22 s/w Abb., 2 s/w Tab. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |