Ciceros emanzipatorische Leserführung
Ciceros emanzipatorische Leserführung
Wollte Cicero mit seinen philosophischen Dialogen seiner römischen Leserschaft lediglich einen Überblick über die antike Philosophiegeschichte verschaffen – oder verfolgte er eine eigenständige philosophische Zielsetzung? Dass Ciceros Philosophica mehr sein wollen als eine bloße Übersetzung der griechischen Originale, weist Christopher Diez am Beispiel von Ciceros religionsphilosophischem Hauptwerk De natura deorum nach.
Gerade an De natura deorum lässt sich zeigen, dass der Skeptiker Cicero seine Leserschaft zu einer selbstständigen Untersuchung der einzelnen philosophischen Positionen anleiten wollte. Die Gattung des Dialogs stellt für Cicero die geeignete literarische Form für sein philosophisches Programm dar. Mithilfe von direkter und indirekter Leserführung befähigt Cicero seine Rezipienten dazu, die einzelnen, komplementär modellierten Redebeiträge kritisch auf ihre epistemologische und kultische Tragfähigkeit zu prüfen. Cicero erscheint hier als ein Autor, der eine Vermittlung divergierender Sprach-, Denk- und Kulträume anbahnen und seine Rezipienten dabei unterstützen wollte, ein eigenständiges Urteilsvermögen auszubilden.
„Es handelt sich um ein ungewöhnlich reifes Erstlingswerk, das in seinem hohen Argumentationsniveau und in seiner Subtilität der begrifflichen Differenzierung über eine Dissertation hinausweist.“
Meinolf Vielberg, Anzeiger für die Altertumswissenschaft 75,2 (2022)
„[…] [Christopher Diez] offers a solution extremely worthy of discussion by looking at the work as a whole and by placing the individual speeches in a complentary relationship to each other.“
Johannes Sedlmeyr, The Classical Review 72,2 (2022)
Reihe | Palingenesia |
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Band | 128 |
ISBN | 978-3-515-13026-4 |
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2021 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 406 Seiten |
Abbildungen | 1 s/w Tab. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |