Bildungskonzepte der Krankenpflege in der Weimarer Republik
Bildungskonzepte der Krankenpflege in der Weimarer Republik
Wie wirkten sich die politischen und ökonomischen Bedingungen der "Zwischenkriegszeit" auf Beschäftigte in der Krankenpflege, insbesondere auf protestantisch geprägte Schwestern dieser Jahrgänge aus? Gab es so etwas wie die typisch protestantische Krankenschwester? Was zeichnete sie dann aus? Diesen Fragen geht Ulrike Gaida am Beispiel der Schwesternschaft des "Evangelischen Diakonieverein e.V." in Berlin nach: Ausgehend von empirischen Daten der Ausbildungsjahrgänge 1918 bis 1933 entwirft sie eine Kollektivbiographie, die die sozialen Hintergründe von rund 2.000 Krankenschwestern beleuchtet, ebenso das schulische Eingangsniveau zu Beginn der Krankenpflegeausbildung, berufliche Vorkenntnisse sowie die spätere Laufbahn der Schwestern.
Die Krankenpflegeschülerinnen der Schwesternschaft entstammten bürgerlichen Kreisen, die den Kulturschock, den das Ende der Monarchie auslöste, nicht bewältigten. Auch neue arbeitsrechtliche Entwicklungen und Ausbildungskonzepte wurden von den Schwestern des Vereins, dessen Pfarrern und Vorstand abgewehrt. Die ideelle Auffassung des Berufes erachteten sie für wichtiger als die Formalisierung der Lehre: nicht die Form, sondern der "Geist" der Schwesternschaft galt als Maßstab qualifizierter Pflegearbeit.
"Wer bereit ist, sich der anspruchsvollen Herausforderung dieser Arbeit zu stellen, für den bietet das Buch eine reiche Quelle zum Verständnis der Bildungsideale und Bildungsbemühungen in der Schwesternschaft des EvDV, aber auch darüber hinaus in weiten Teilen der Pflege. Es ist daher insbesondere denen zu empfehlen, die selbst pflegewissenschaftlich arbeiten sowie denen, die sich intensiver mit der Geschichte unser Schwesternschaft befassen möchten."
Schwester Margret Rüsen, Die Diakonieschwester 107, 2011/11
"Ulrike Gaida stellt ihre flüssig geschriebene und damit gut lesbare Analyse der Diakonieschwesternschaft in den gesellschaftlichen Kontext der Weimarer Republik und leistet dadurch nicht nur einen Beitrag zur Pflegegeschichte, sondern auch zur Geschlechter- und Sozialgeschichte dieser Periode."
Annett Büttner, http://www.printernet.info/index.php?option=com_hpsrezensionen&id=730
Reihe | Medizin, Gesellschaft und Geschichte – Beihefte |
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Band | 38 |
ISBN | 978-3-515-09783-3 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2011 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 346 Seiten |
Abbildungen | 1 s/w Tab., 12 s/w Zeichn. |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |