Beobachtung als Lebensart
Beobachtung als Lebensart
Wie funktionierte Wissenschaft auf Reisen? Naturforschung bedurfte unter den Bedingungen der Reise besonderer methodischer Absicherung, um ihre Ergebnisse in den Bestand gesicherten Wissens überführen zu können. Dies geschah durch die Regulierung, Kontrolle und Habitualisierung der zentralen Methode des Erkenntnisgewinns: der wissenschaftlichen Beobachtung. Wissenschaftler gingen auf Reisen nach einem ganz bestimmten Muster vor, sodass auch für andere, die nicht mit dabei waren, nachvollziehbar war, wie sie unterwegs gearbeitet hatten.
Julia Carina Böttcher untersucht die Praktiken der Wissensproduktion bei Forschungsreisen im 18. Jahrhundert. Durch eine systematische Analyse verschiedener umfassend dokumentierter Reisen rekonstruiert sie das Handlungsmuster der Beobachtung. Die für den Erkenntnisgewinn zentrale Tätigkeit des Beobachtens wird so als methodisch kontrollierte Form der Wissensproduktion charakterisiert. Der Mythos des Forschungsreisenden, der sich bis heute mit Namen wie Alexander von Humboldt oder Georg Forster verbindet, wird so in den größeren Rahmen einer vergleichenden Perspektive eingebettet.
"eine Empfehlung für alle, die sich mit reisenden Naturforschern im 18. und frühen 19. Jahrhundert auseinandersetzen. Die kluge Zusammenführung des theoretischen, vorbereiteten Umfelds und der realen, praktischen Durchführung von Expeditionen ergibt einen informativen, lesenswerten Blick auf die Prozesse der Wissensproduktion unter den Bedingungen einer Reise."
Kurt Schmutzer, MIÖG 2022.130
"Böttchers Studie ist eine anspruchsvolle, systematische und detailreiche Analyse des Phänomens Forschungsreise im 18. Jahrhundert, welche Ausgangspunkt aller weiteren Studien zu diesem Phänomen sein wird und muss."
Ingo Löppenberg, Lippische Mitteilungen 2021.90
"Insgesamt stellt das Buch eine frische Perspektive für die historische Reiseliteraturforschung bereit und überzeugt durch das systematische Vorgehen der Autorin."
Anne Mariss, Historische Zeitschrift 2022.314
"Die Studie ist für an Forschungsreisen sowie genereller an Wissenspraktiken und Wissenschaftsgeschichte des 18. Jahrhunderts Interessierte sehr lesenswert."
Till Kinzel, IFB Informationsmittel für Bibliotheken 2021.29
ISBN | 978-3-515-12741-7 |
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Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2020 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 422 Seiten |
Abbildungen | 2 s/w Abb., 13 farb. Abb. |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | mit digitalem Wasserzeichen |