Auf dem Weg der Zivilisation

Geschichte und Konzepte gesellschaftlicher Entwicklung in Brasilien (1808–1871)

Auf dem Weg der Zivilisation

Geschichte und Konzepte gesellschaftlicher Entwicklung in Brasilien (1808–1871)

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Mit der Herausbildung eines unabhängigen Staates in Brasilien hatte sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts hier auch die ‚Zivilisation‘ als Grundbegriff der politisch-sozialen Sprache etabliert. Die ‚Zivilisation‘ durchlief dabei eine rasche und steile Karriere, die sie zum verbindlichen Deutungsmittel sowohl der vergangenen wie der zukünftigen Entwicklung des Landes werden ließ. Die Arbeit geht den Ursprüngen und der Reichweite des Begriffes nach – insbesondere in Bezug auf Vorstellungen von der indigenen Bevölkerung, der Sklaven sowie der Einwanderer.
Diese erste begriffsgeschichtliche Monografie zum iberoamerikanischen Raum widerlegt dabei das gängige Verständnis von der lateinamerikanischen Geschichte nach der Unabhängigkeit: weder ist die Aufnahme geistiger Einflüsse aus Europa als bloße Imitation in einer vermeintlich fremden Umgebung zu begreifen; noch war die Zeit eine Periode überwiegender Rückständigkeit. Vielmehr erweist sich mit den unter dem Begriff der ‚Zivilisation‘ erarbeiteten Entwicklungskonzepten auch Brasilien als Teil eines an die spezifischen Verhältnisse vor Ort angepassten, gesamtatlantischen Modernisierungsschubes mit weitreichenden Folgen.

Die Arbeit wurde mit dem Martin Behaim-Dissertationspreis der Gesellschaft für Überseegeschichte e. V. 2008 ausgezeichnet.

"[…] ist das Buch durch eine klare Sprache und den schlüssigen Aufbau seiner Erzählung nicht nur eine gewinnbringende sondern auch eine erfreuliche Lektüre."

sehepunkte 9, 2009/9

"Haußer gelingt es, in anschaulicher und differenzierter Weise die langen Geburtswehen der brasilianischen Geschichtsschreibung vor und während des Übergangs von der Kolonie zum Nationalstaat darzustellen. Umfangreiches, auch nicht-lusofones Quellenmaterial bildet die Grundlage einer […] Meta-Historiographie, die in Verbindung mit der klugen Herleitung der zentralen gesellschaftstheoretischen und geschichtsphilosophischen Konzepte im Brasilien des 19. Jahrhunderts erhellend und lesenswert nicht nur für Historiker und Lateinamerikaforscher ist."

Lorenz Wagner, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2011

"… das Werk [bietet] einen hervorragenden Überblick über die brasilianische Historiograhie von den frühesten Anfängen im 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts."

Gerhard Wiechmann, Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte 11, 2011
ISBN 978-3-515-09563-1
Medientyp E-Book - PDF
Auflage 1.
Copyrightjahr 2009
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 349 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz mit digitalem Wasserzeichen