Josef Matzerath

Adelsprobe an der Moderne

Sächsischer Adel 1763 bis 1866. Entkonkretisierung einer traditionalen Sozialformation
Josef Matzerath

Adelsprobe an der Moderne

Sächsischer Adel 1763 bis 1866. Entkonkretisierung einer traditionalen Sozialformation

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Die Geschichtsforschung stellt an den Adel in der Moderne üblicherweise die Frage, wie diese vormoderne Sozialformation weiterexistieren konnte. Sie läßt sich aber auch als Prüfstein für das gängige Verständnis moderner Gesellschaften nutzen. Die „Adelsprobe an der Moderne“ kann u.a. eine adelsspezifische Perzeption der sozialen Umwelt und flexible Arrangements von Adeligkeit aufzeigen, die den Adel in der Moderne zusammenhielten.
Die moderne Redefinition verlangte vom Adel eine immer höhere Elastizität. Denn unterschiedliche Karrieren und gravierende Vermögensunterschiede führten nicht mehr zum Ausschluß aus der Gruppe. Auch verlor der Adel insgesamt seine frühneuzeitlichen Aufgabenfelder an Parteien, Bürokratien, Aktiengesellschaften etc., die ihren Eigenlogiken folgten. Beide Prozesse führten zu einer Sinneinbuße beim Adel.

Die zunehmend entkonkretisierte Sozialformation fand aber außerhalb der für die Moderne epochentypischen Parameter für Klasse und Feldlogik durch ihren Binnendiskurs zu Gemeinsamkeiten. Eine solche komplementäre Vergesellschaftung beließ daher der Sozialformation in der Moderne die Funktionen der Sinnstiftung, der sozialen Integration und einer partiellen formalen Sozialisation der Gruppenmitglieder.

"Somit liefert dieses Buch nicht nur beiläufig sehr viel bisher unbekanntes Material zur Geschichte des sächsischen Adels, es beansprucht nicht zuletzt, neue, methodisch innovative Wege zur Erklärung des sozialen Wandels in der Frühmoderne aufgezeigt zu haben. Ein in jeder Hinsicht hervorragendes Werk!"

Jahrbuch für Regionalgeschichte26, 2008

"Josef Matzerath zählt seit mehr als einem Jahrzehnt zu den unbestrittenen Kennern der Geschichte des sächsischen Adels. Seine hier vorliegende Habilitationsschrift über den niederen kursächsischen Adel in der Zeit von 1763 bis 1866 hat nicht nur ein unübersehbares Desiderat sächsischer Landesgeschichtsschreibung geschlossen. Sie trägt darüber hinaus zur konzeptionellen Debatte über den Weg des Adels in der Moderne bei."

Zeitschrift für Historische Forschung 35, 2008/2

"... Josef Matzerath legt mit einem über 600seitigen opus magnum sowohl eine Pionierarbeit als auch ein Standardwerk zur Geschichte des sächsischen Adels zwischen 1763 und 1866 vor. […] Ganz ohne Zweifel wird in den kommenden Jahrzehnten jeder der sich über den sächsischen Adel im 19 Jahrhundert kundig machen will, Mazeraths Studie konsultieren."

www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=11533

"Dieses Buch kann als Standardwerk zum sächsischen Adel uneingeschränkt empfohlen werden."

Nachrichtenblatt – Verband Der sächsische Adel 69, 2007
Reihe Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beihefte
Band 183
ISBN 978-3-515-08596-0
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2006
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 611 Seiten
Abbildungen 21 s/w Tab.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch