Kurzporträt
Patrick Sänger ist ein österreichischer Althistoriker. Sein Studium in Wien ermöglichte es ihm, sich seinen Interessen entsprechend stark in die Hilfs- bzw. Grundwissenschaften Epigraphik und Papyrologie zu vertiefen. Daraus resultieren auch die spezifischen Kenntnisse, die er sich in der Edition von dokumentarischen griechischen Papyri und Inschriften aus Ephesos erwarb, wo er zwischen 2004 und 2012 im Rahmen der jährlichen Grabungskampagnen mit der Aufnahme epigraphischer Neufunde befasst war.
Sänger war als Assistent am Institut für Alte Geschichte der Universität Wien und, nach seiner Promotion im Jahr 2009, am Institut für Papyrologie der Universität Heidelberg tätig. Im Jahr 2013 kehrte er als APART-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nach Wien zurück, wo er sich – nach einem Forschungsaufenthalt am Institute for Advanced Studies in Princeton, Lehraufträgen an der Universität Innsbruck und einer Anstellung am Österreichischen Archäologischen Institut – im Jahr 2017 für die Fächer Alte Geschichte und Papyrologie habilitierte. In demselben Jahr wurde Sänger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassischer Altertumskunde der Universität Kiel. Im Jahr 2018 wurde er an die Universität Münster berufen, wo er seitdem als Professor für Alte Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Hilfswissenschaften lehrt und forscht sowie seit dem Jahr 2022 die Forschungsstelle Papyrologie leitet.
Neben der Editionstätigkeit beschäftigt sich Sänger mit Aspekten der Verwaltungs-, Rechts- und Sozialgeschichte des östlichen Mittelmeerraumes vom Hellenismus bis in die Spätantike. Geographische Schwerpunkte liegen dabei auf dem östlichen Nordafrika, Kleinasien (insbesondere Ephesos) und der Levante, thematische auf dem Sicherheits- und Militärwesen sowie auf Migrationsphänomenen und Minderheiten, allen voran der jüdischen Diaspora.
Auszeichnungen
- Member des Institute for Advanced Study, School of Historical Studies, Princeton (NJ) (Sept.–Dez. 2014)
- APART-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2013–2016)
- Verleihung des Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preises 2010 für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Heidelberg (mit Dr. Rodney Ast) (2010)
- Präsentation des Dissertationsprojektes im Rahmen der von der Universität Wien veranstalteten Ausstellung „Wissenschaft ist jung“ (April–Mai 2009)
- Jacobi-Stipendiat an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik München (Jan.–März 2009)
Mitgliedschaften
- Center for Digital Humanities der WWU Münster (seit 2019)
- Association Internationale d’Épigraphie Grecque et Latine (AIEGL) (seit 2016)
- International Network for the Study of Late Antiquity (seit 2011)
- Association Internationale de Papyrologues (AIP) (seit 2009)
- International Society for Arabic Papyrology (ISAP) (seit 2009)