Kurzporträt
Heiner Fangerau wurde 1972 in Bremen geboren. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum, wo er 1999 sein 3. Staatsexamen Medizin ablegte. Hier wurde er auch im Jahr 2000 mit einer medizinhistorischen Arbeit zur Geschichte der Rassenhygiene/Eugenik promoviert bevor er nach kurzer Zeit als AiP in Bremen und an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Bonn im Jahr 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Universität Göttingen tätig war. 2003 wechselte er ans Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Hier habilitierte er sich Ende des Jahres 2007 für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Im Jahr 2008 nahm er einen Ruf an die Universität Ulm an das dort neu gegründete Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an. Im Jahr 2014 folgte er einem Ruf an die Universität Köln, bevor er 2015 nach Düsseldorf berufen wurde. Seit dem 1.1.2016 leitet er dort das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte und Ethik der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte des biomedizinischen Modells, dem medizinischen Kinderschutz, der medizinhistorischen Netzwerkanalyse sowie der Ethik und Geschichte der Psychiatrie und Neurologie.
Heiner Fangerau war u.a. Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte und der European Association for the History of Medicine and Health und ist Herausgeber verschiedener internationaler medizinhistorischer Zeitschriften. Er ist u.a. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Jahr 2014 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Medizinischen und Pharmazeutischen Universität Carol Davila in Bukarest verliehen. Im November 2017 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.