Kurzporträt
Jeannine Wintzer studierte Diplomgeographie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und arbeitet seit 2013 als Dozentin für Qualitative Methoden in der Geographie am Geographischen Institut der Universität Bern. Neben Qualitativen Methoden unterrichtet sie Disziplingeschichte und Wissenschaftstheorie der Geographie. Ihre Habilitation mit dem Titel Towards social relations of space. Geographical research and teaching in knowledge societies beschäftigt sich mit den Potenzialen geographischer Forschung und Hochschullehre für Wissensgesellschaften.
Als Geographin untersucht Jeannine Wintzer die sprachlichen und visuellen Praktiken, mit denen Menschen, Orte, Regionen und Länder repräsentiert werden, z.B. als Fremde, Terroristen, Schurkenstaaten. Da diese Praktiken in gesellschaftliche Kontexte eingebunden sind, wird durch die Analyse sichtbar, wie eine nach Geschlecht, Rasse, Herkunft, etc. differenzierte Gesellschaft entsprechende Kategorien in Sprache und Bild reproduziert. Neben alltäglichen Repräsentationen (re-)produzieren auch Forschende Wissen, das im Hinblick auf dessen Entstehungskontext und Konsequenzen untersucht werden kann. Jeannine Wintzer forscht und publiziert auch zu Themen der Qualitativen Sozialforschung, die ein umfangreiches Repertoire an wissenschaftlichen Methoden bietet, um sprachliche und visuelle Alltags- und Wissenschaftspraktiken im Hinblick auf deren Weltbildkonstruktion hin zu analysieren. Qualitative Methoden erfüllen damit auch die Forderungen der feministischen und postkolonialen Kritik nach Sensibilisierung für hegemoniale Positionierungen.