Wissen und nach-industrielle Produktion

Das Beispiel der gescheiterten Rekonstruktion Niederschlesiens 1936–1956

Wissen und nach-industrielle Produktion

Das Beispiel der gescheiterten Rekonstruktion Niederschlesiens 1936–1956

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Nach der Westverschiebung Polens 1945 stand die Volksrepublik vor der gewaltigen Aufgabe, eine fremde Industrieregion, deren Bevölkerung bis 1947 nahezu vollständig vertrieben wurde und die ein Drittel des Staatsgebiets bildete, zu inkorporieren und wirtschaftlich zu nutzen. Yaman Kouli untersucht am Beispiel des Gebiets Niederschlesien, wie effektiv das gelang.

Die materiellen Voraussetzungen für den Wiederaufbau waren überraschend gut. Das Produktionspotenzial der früheren Ostprovinz war zu Kriegsende 50 Prozent höher als 1936, und die Kriegszerstörungen waren überschaubar. Einzig die Demontagen hatten einen nennenswerten Umfang, endeten jedoch weit überwiegend noch im Jahr 1945.

Deutlich schlechter war es um die "immateriellen" Voraussetzungen bestellt. Die Quellen belegen, dass die Folgen des Verlusts der Beschäftigten spätestens nach 1950 erheblich gravierender waren, als die polnischen Ministerien zunächst annahmen. Die Wissensinfrastruktur der Region war zerschlagen und das Wissen der ehemaligen Arbeitskräfte stand für die Rekonstruktion der wissensbasierten, nach-industriellen Wirtschaft nicht mehr zur Verfügung. Hieran vor allem scheiterte die Rekonstruktion.

Series Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beihefte
Volume 226
ISBN 978-3-515-10655-9
Media type Book - Paperback
Edition number 1.
Copyright year 2014
Publisher Franz Steiner Verlag
Length 319 pages
Illustrations 11 b/w figs., 19 b/w tables
Size 17.0 x 24.0 cm
Language German