Wissenschaft evaluieren

Der Wissenschaftsrat und das ostdeutsche Wissenschaftssystem während der Wende (1989/90)

Wissenschaft evaluieren

Der Wissenschaftsrat und das ostdeutsche Wissenschaftssystem während der Wende (1989/90)

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Evaluationen, Monitoring und Formen der Qualitätssicherung spielen heute eine zentrale Rolle im Wissenschaftssystem. Der Kölner Wissenschaftsrat verlieh dem Instrument der Forschungsbewertung nachhaltige Durchschlagskraft, indem er die Evaluation mit der deutsch-deutschen Vereinigung 1990 besonders stark machte. Die Vereinigung ging auf wissenschaftlicher Ebene mit einer umfassenden Bestandsaufnahme ostdeutscher Forschungseinrichtungen einher, was zu Institutsschließungen, Abwicklungen sowie Neu- und Umgründungen führte. Dieser Prozess wird in den Fachdisziplinen bis heute ambivalent diskutiert. Marie-Christin Schönstädt zeigt mit ihrer Studie wissenschaftsgeschichtlich auf, dass die Transformation des ostdeutschen Wissenschaftssystems eigentlich dem Westen galt. Der Wissenschaftsrat richtete sein Handeln konsequent an westdeutschen Problemlagen aus, ohne ostdeutsche Spezifika zu berücksichtigen. Gleichzeitig setzte die Evaluation der früheren DDR-Akademieinstitute Impulse für die vereinte Wissenschaftslandschaft und wirkte als Katalysator einer doppelten Ko-Transformation, an deren Ende die Systemevaluation in den beginnenden 2000er Jahren stand.

Series Wissenschaftskulturen. Reihe III: Pallas Athene – Geschichte der institutionalisierten Wissenschaft
Volume 57
ISBN 978-3-515-13590-0
Media type Book - Hardcover
Edition number 1.
Copyright year 2024
Publisher Franz Steiner Verlag
Length 299 pages
Illustrations 9 b/w figs.
Size 17.0 x 24.0 cm
Language German