Psychopathen in Purpur

Julisch-claudischer Caesarenwahnsinn und die Konstruktion historischer Realität

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Julisch-claudischer Caesarenwahnsinn und die Konstruktion historischer Realität

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Caesarenwahnsinn hat Konjunktur: Als Schlagwort prägt der Begriff sowohl die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit als auch die journalistische Berichterstattung über Exzesse autokratischen Machtmissbrauchs. Die Ursprünge dieses Deutungsmusters liegen in der Antike und hier insbesondere in der Historiographie der römischen Kaiserzeit. Vor allem die Herrscher der julisch-claudischen Dynastie traf der Vorwurf des Wahnsinns in der antiken Überlieferung. Dieses Sprechen über den Wahnsinn versteht Florian Sittig in seiner Studie als Zugang zu den politischen Theorien der antiken Geschichtsdeutung und als einen essentiellen Faktor der sozialen Transformation. Auf Grundlage antiker Vorstellungen von geistig-seelischen Defiziten fragt Sittig nach der narrativen Funktion des verbreiteten Erzählmusters – und kann auf diese Weise zeigen, wie der Wahnsinn der Artikulation divergierenden Interpretationen eines politischen Systems diente und so dessen Evolution ermöglichte.

"Alles in allem ist es Sittig gelungen, mit seiner breit angelegten und zugleich detaillierten Studie zum ‚Caesarenwahnsinn‘ der iulisch-claudischen Kaiser einen substanziellen wie anregenden Beitrag zur gegenwärtigen Forschungsdiskussion zu liefern [...]."

David Hamacher, H-Soz-Kult, 30.09.2019

"[Sittig's] book will certainly become a cornerstone in studies of Caesarenwahnsinn."

Martijn Icks, Bonner Jahrbücher Band 2018 (2018)
ISBN 978-3-515-11978-8
Media type eBook - PDF
Edition number 1.
Copyright year 2018
Publisher Franz Steiner Verlag
Length 576 pages
Language German
Copy protection digital watermark