Mögliches, Unwahrscheinliches, Fabelhaftes
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde durch keinen Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe eine "Geschichte der drei Könige" (Historia trium regum) wieder entdeckt, die seither dem Karmelitermönch Johannes von Hildesheim (†1375) zugeschrieben wird und eine – früh in zahllose Volkssprachen übersetzte – literarische Summe mittelalterlicher Legenden um die Heiligen Drei Könige darstellt. Eine Analyse der orientalischen Traditionen zu den Magiern der Geburtsgeschichte Jesu nach Matthäus, anhand altfranzösischer, lateinischer, griechischer, armenischer, syrischer, äthiopischer, arabischer, persischer und uigurischer Texte, ermöglicht die Identifikation einer der orientalischen Vorlagen zur lateinischen "Geschichte der drei Könige" – das so genannte "Rollenbuch". Zu Beginn des 13. Jahrhunderts den Kreuzfahrern vor Damiette bekannt geworden, war es wohl eine bislang noch nicht identifizierte Übersetzung dieses "Rollenbuches" in eine europäische Sprache, die den Ausschlag dafür gegeben hat, dass die französischen Grafen von Baux-Luxembourg sich seit dem 15. Jahrhundert als Nachfahren "Balthasars", eines der Heiligen Drei Könige, inszenieren konnten.
Series | Jenaer mediävistische Vorträge |
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Volume | 2 |
ISBN | 978-3-515-10662-7 |
Media type | Book - Paperback |
Edition number | 1. |
Copyright year | 2014 |
Publisher | Franz Steiner Verlag |
Length | 93 pages |
Illustrations | 5 b/w figs. |
Size | 12.5 x 19.0 cm |
Language | German |