„Ménage à trois“ im Ost-West-Konflikt

Städtepartnerschaften zwischen westdeutschen, französischen und ostdeutschen Kommunen von den 1950er Jahren bis zum Fall der Mauer

„Ménage à trois“ im Ost-West-Konflikt

Städtepartnerschaften zwischen westdeutschen, französischen und ostdeutschen Kommunen von den 1950er Jahren bis zum Fall der Mauer

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Etwa 30 französische Städte unterhielten im Kalten Krieg gleichzeitig eine Städtepartnerschaft mit einer westdeutschen und einer ostdeutschen Stadt: Dreieckskonstellationen, die meist nach einem Kommunalwahlsieg der Französischen Kommunistischen Partei entstanden. Die neue Mehrheit schloss, oft in Ergänzung zur bestehenden Partnerschaft mit einer Stadt in der Bundesrepublik, eine weitere mit einer DDR-Kommune. Zwangsläufig führte diese für den westdeutschen Partner unfreiwillige Ménage-à-trois zu Spannungen, Konflikten und Missverständnissen.

Anhand der Fallbeispiele Rendsburg – Vierzon – Bitterfeld, Wangen – Châtillon – Merseburg, Velten – Grand-Couronne – Seelze und Dortmund – Amiens – Görlitz untersucht Jürgen Dierkes erstmalig systematisch und empirisch gesättigt solche Dreieckskonstellationen auf kommunaler Ebene: Die verschiedenen Phasen des Ost-West-Konflikts und die gelebte Systemkonkurrenz schlugen sich städtepartnerschaftlich nieder und prägten die Auseinandersetzungen unter den Akteuren, besonders zwischen den Bürgermeistern. Zugleich finden sich Indizien, dass das internationale Handeln der Kommunen seinerseits Entscheidungen der „hohen Politik“ beeinflusste.

Series Schriftenreihe des deutsch-französischen Historikerkomitees
Volume 20
ISBN 978-3-515-13563-4
Media type Book - Hardcover
Edition number 1.
Copyright year 2024
Publisher Franz Steiner Verlag
Length 580 pages
Illustrations 3 b/w figs., 5 col. figs.
Size 17.0 x 24.0 cm
Language German