Kunst als Botschafter einer künstlichen Nation
Kunst als Botschafter einer künstlichen Nation
Mit dem Export 'sozialistischer Kunst' in den Westen und mit repräsentativen Beiträgen zu internationalen Großausstellungen wie der documenta in Kassel oder der Biennale von Venedig sollte die Leistungsfähigkeit und Überlegenheit des Sozialismus in den Gattungen Malerei und Plastik demonstriert werden. Als Zugpferd diente die berühmte 'Leipziger Schule' um die Maler Willi Sitte, Bernhard Heisig, Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer, die gerade auf dem westdeutschen Kunstmarkt gute Resonanz fanden.
Doch wie versuchte die DDR, Erfolg und Ansehen ihrer Kunst auf das eigene politische System zu übertragen? Bot die bildende Kunst in den 1970er und 1980er Jahren ein eleganteres, effizienteres Propagandainstrument, zeitgemäßer als die plumpe Flugblatt-Rhetorik des Kalten Krieges? Und welche Wirkung entfaltete die Kunst aus der DDR in den westlichen Ländern?
"Auf knapp 200 Seiten bietet Saehrendt eine gründlich recherchierte, quellengesättigte und gut lesbare Problem- und Kontextgeschichte deutscher Auswärtiger Kulturpolitik seit der Weimarer Zeit mit einem Schwerpunkt in der Zeit des Kalten Krieges. Geschickt zeigt er, welche politischen Handlungsspielräume sich für die Kulturrepräsentation trotz bzw. aufgrund der strukturell begrenzten Funktionalisierbarkeit von Kunst ergeben können, welche Effizienz ein vielgliedriges, auf Binnenkonkurrenz beruhendes Institutionensemble im Unterschied zum kulturaußenpolitischen Zentralismus entwickeln kann."
Rolf-Ulrich Kunze, Archiv für Kulturgeschichte 92, 2010/2
"Christian Saehrendt has written an interesting and excellently documented study of the place of the visual arts in the GDR's foreign cultural policy. […] Christian Saehrendt has packed into his bock an immense amount of information about the visual arts, cultural policy, propaganda (although he does not use this term), and related issues of central importance to the East German leaders in their four-decade attempt to create a legitimate but separate identity for their socialist state. […] Readers interested in a brief introduction to the visual arts and in the politics of arts in the former GDR will find in Saehrendt's study a useful and enlightening discussion whose extensive documentation will lead to other relevant sources."
Roger E. Kanet, Journal of Cold war studies 12, 2010/3
"... Dem Autor Christian Saehrendt ist es mit dieser Abhandlung gelungen, dank akribisch aufgearbeitetem Quellenmaterial, das er anschaulich zu präsentieren versteht, ein brisantes Thema zur spannenden Lektüre zu machen. Sein kritischer Rückblick und seine Analyse schließen eine Lücke."
Franz Zelger, Neue Züricher Zeitung, 6/7.06.2009
"Ein Vorzug der Studie liegt […] darin, bislang verstreute Forschungsergebnisse zu bündeln und damit dem Leser ein komplexes Bild zu vermitteln."
Matthias Braun, Deutschland Archiv, 2009/5
"Saehrendt’s book has implications that reach far beyond the role of arts in the rise and fall of the GDR. His wide-ranging use of sources, which includes numerous archival documents, twentieth-century exhibit catalogues from around the world, and correspondence with curators, results in a compelling argument about the role of art in nations’ diplomatic credibility. The work represents a major achievement in the historiography of modern nation building."
Benita Blessing, American Historical Review 115, 2010/2
Series | Pallas Athene |
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Volume | 27 |
ISBN | 978-3-515-09227-2 |
Media type | Book - Hardcover |
Edition number | 1. |
Copyright year | 2009 |
Publisher | Franz Steiner Verlag |
Length | 197 pages |
Illustrations | 14 b/w figs. |
Size | 17.0 x 24.0 cm |
Language | German |