Colloquia Attica. Band 3

Neuere Forschungen zu Athen im 4. Jahrhundert v. Chr.: (Dys-)Funktionen einer Demokratie

Colloquia Attica. Band 3

Neuere Forschungen zu Athen im 4. Jahrhundert v. Chr.: (Dys-)Funktionen einer Demokratie

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Wie funktional reagierte Athen auf Krisen im 4. Jahrhundert v. Chr.? Modernitätskonzepte wie ein zunehmendes Expertentum, Rationalisierung sowie Individualisierung trugen zur Stabilität des ökonomischen, sozialen und politischen Systems bei. Die reichsten Athener finanzierten die Flotte, aber der Durchsetzung der Interessen von Lobbygruppen waren enge Grenzen gesetzt. Positive wie negative Konsequenzen von Gerüchten, denen vor allem die Eliten ausgesetzt waren, beförderten die Funktionalität des Systems. Das Rechtswesen wurde mit Schutzmaßnahmen gegen Überlastung versehen und die egalitäre Praxis von Ehrbezeugungen schuf einen gewissen Ausgleich zwischen Demokratisierung und Oligarchisierung. Aristoteles und die Redner betonen unterschiedliche Facetten der politischen Institutionen. Isokrates befürwortet einen verantwortungsvollen "Imperialismus", der von den Bundesgenossen freiwillig anerkannt würde. Selbst die Philosophen, die in Distanz zur politischen Praxis stehen, üben keine fundamentale Systemkritik. Menander oszilliert schließlich zwischen Demokratie und Oligarchie und gestaltet somit einen gesellschaftlichen Umbauprozess im Frühhellenismus mit, der frei von Verwerfungen blieb.

„Vergleiche zu heute drängen sich auf, die Lektüre lohnt jedenfalls – für Althistoriker wie historisch Interessierte beidermaßen.“

Sven Günther, Historische Zeitschrift 315,3 (2022)
Volume 16
ISBN 978-3-515-13070-7
Media type eBook - PDF
Edition number 1.
Copyright year 2021
Publisher Franz Steiner Verlag
Length 288 pages
Illustrations 3 b/w figs., 5 b/w tables
Language German
Copy protection digital watermark