Die Welt im Dienst des Glaubens
Die Welt im Dienst des Glaubens
Nach dem Konzil von Trient galt es aufseiten der katholischen Kirche nicht nur mit dem Wort, sondern auch mit dem Bild zu argumentieren. Im Zuge dessen wurden Kirchen zu einer permanenten Schau- und Lehrbühne umgestaltet. In den Dienst dieser barocken Medienoffensive wurde eine Ikonografie gestellt, die in der höfischen Welt des 16. Jahrhunderts entstanden war. Diese Ikonografie der vier Erdteile erlangte ihre Blüte im 18. Jahrhundert an den Wänden und Decken süddeutscher Dorfkirchen. Im sogenannten Erdteilallegoriengürtel, in dessen Zentrum das Fürstbistum Augsburg liegt, findet sich die größte Dichte dieser Bildwerke.
Aber wie gelangten die Erdteilallegorien in die Dorfkirchen? Was für eine Funktion erfüllten sie? Mittels einer fürstbistumsgeschichtlichen Kontextualisierung zeichnet die Autorin diese Popularisierung als ein Bild kultureller Transferprozesse nach. In einem dynamischen Zusammenspiel verbanden sich unterschiedliche kulturelle Einflüsse durch Künstler, Patronatsherren, Pfarrer, Bruderschaften und zirkulierende Medien. Als Visualisierung zeitgenössischer Diskurse wurden die Erdteilallegorien Teil der Sprache des Volkes.
"Das Buch ist daher auch weit über das Gebiet hinaus, in dem sich massiert solche Erdteilallegorien finden lassen, [...] sehr interessant und wichtig und für weitergehende Studien eine wesentliche Grundlage. Der Autorin und allen, die sie bei ihrer Arbeit unterstützt haben, sei ausdrücklich für diese gewaltige Arbeitsleistung gedankt."
UTS, AmerIndian Research 12, 2017/4
ISBN | 978-3-515-11673-2 |
---|---|
Medientyp | Buch - Gebunden |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2017 |
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Umfang | 628 Seiten |
Abbildungen | 125 s/w Abb., 16 s/w Tab., 11 s/w Karten, 22 s/w Grafiken |
Format | 17,0 x 24,0 cm |
Sprache | Deutsch |